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Projektbeschreibung

D6 - Remittances als Beitrag zu finanzieller Entwicklung und makroökonomischer Stabilisierung? Potential und Governance-Formen

 

Projektbeschreibung

Die Forschung zu Remittances – den Geldsendungen von Migranten an ihre Angehörigen in den Heimatländern - hat sich bisher stark auf Fragen der Armutsbekämpfung und die sozioökonomischen Auswirkungen der Transfers konzentriert. Das Forschungsprojekt unterscheidet sich von bisherigen Forschungsbeiträgen, indem es Forschung zu Remittances mit der Forschung zu Finanzsektorentwicklung verbindet und danach fragt, wie sich Remittances auf den Finanzsektor in den Empfängerländern auswirken und direkt oder indirekt zu makroökonomischer Stabilisierung beitragen. Dabei gehen wir von der Annahme aus, dass Remittances ein weitgehend ungenutztes Potential für die finanzielle Entwicklung in den Empfängerländern besitzen. Sie können zu finanzieller Entwicklung beitragen, indem sie unter anderem den Zugang zu Finanzdienstleistungen für Gruppen verbessern, die typischerweise keinen Zugang zu Finanzinstitutionen haben und monetäre Sparmöglichkeiten eröffnen. Weil Remittances nicht oder weniger zyklisch sind als andere private Kapitalflüsse können sie außerdem einen positiven Einfluss auf die Stabilisierung der Zahlungsbilanzen haben.

Ziel des Projektes ist es, die Wirkungen von Remittances auf die finanzielle Entwicklung und makroökonomische Stabilität zu untersuchen und diesbezügliche Governance-Formen zu analysieren. Dabei müssen Politiken der Tatsache Rechnung tragen, dass Remittances private Gelder sind, die oft von Migranten in prekären sozialen Lagen und teilweise über informelle Kanäle in die Heimatländer geschickt werden. Der hierarchischen Steuerung durch Nationalstaaten alleine sind daher enge Grenzen gesetzt. Eine Reihe von Initiativen unter Beteiligung staatlicher und nicht-staatliche Akteure setzen hier - teilweise auf der transnationalen Ebene - an, um das Potential von Remittances für die Entwicklung des Finanzsektors zu nutzen.

Das Projekt wird von einem interdisziplinären Forschungsteam durchgeführt, in dem Wirtschaftswissenschaftler und Politikwissenschaftlicher eng zusammen arbeiten. Der empirische Fokus liegt auf drei stark von Remittances abhängigen Ländern aus dem lateinamerikanisch-karibischen Raum: Der Dominikanischen Republik, El Salvador und Mexiko.