D8 - Sichtweisen internationaler Organisationen auf Räume begrenzter Staatlichkeit
Das Teilprojekt D8 hat 150 semi-strukturierte Experteninterviews mit Mitarbeiter*innen sieben internationaler und regionaler Organisationen geführt. Diese sind: das Europäische Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), das Interamerikanische Institut für Kooperation in der Landwirtschaft (IICA), die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD), das Welternährungsprogramm (WFP) sowie die Weltbank (WB). Zunächst haben wir 2015 Interviews an den Hauptsitzen der internationalen Organisationen geführt (ca. 80 Interviews). In einem zweiten Schritt haben wir 2016 Mitarbeiter*innen von internationalen Organisationen in fünf ausgewählten Ländern (Côte d’Ivoire, Haiti, Kolumbien, Niger und Sierra Leone) befragt (ca. 70 Interviews). Die Interviews wurden auf Englisch, Französisch und Spanisch geführt.
Wir haben mit IO-Mitarbeiter*innen über ihre Erfahrungen in Räumen mit unterschiedlich ausgeprägter Staatlichkeit gesprochen. Unser Erkenntnisinteresse bestand darin zu erheben, wie unterschiedliche Organisationen ihre eigene Rolle sehen und welche Chancen und Herausforderungen sie bei ihren Tätigkeiten in Räumen begrenzter Staatlichkeit wahrnehmen. Insbesondere haben wir nach Wahrnehmungen verschiedener Staatlichkeitskontexte gefragt. Auch die Art und Weise, in der internationale Organisationen Projekte implementieren (etwa, mit welchen Partnern sie kooperieren; was die Auswahl der Partner beeinflusst etc.) interessierte uns. Die Themenblöcke im Interviewleitfaden waren: Staatlichkeit, Governance, organisationale Umwelt (Rolle der IO im Vergleich zu anderen Governance-Akteuren), transnationale Leitlinien, die Interaktion zwischen Hauptsitz und Länderbüro sowie Prozesse des organisationalen Lernens. Von diesen insgesamt sechs Themenblöcken haben wir uns prioritär auf Staatlichkeit und Governance konzentriert.
Allen Gesprächspartner*innen wurde zugesichert, dass die Interviews mit größtmöglicher Sorgfalt und Vertraulichkeit behandelt werden, sowie dass eine Zurechenbarkeit der im Interview getroffenen Aussagen zu einzelnen Personen so weit wie möglich ausgeschlossen ist.
Ansprechperson: Prof. Dr. Andrea Liese, aliese@uni-potsdam.de