C3 - Sicherheits-Governance in Lateinamerika
Das empirische Material des Teilprojekts C3 umfasst über Hundert qualitative Interviews zum Thema Sicherheits-Governance in Lateinamerika mit Schwerpunkt Argentinien, El Salvador, Guatemala und Mexiko (20. und 21. Jahrhundert; den meisten InterviewpartnerInnen wurde Anonymität zugesichert). Das Material gibt Einblick in Akteurskonstellationen auf lokaler/städtischer Ebene und die Wege, wie sich verhandlungsbasierte Governance-Konfigurationen im Bereich der öffentlichen Sicherheit herausbilden (Förderperiode 1). Die erste Förderperiode hat gezeigt, dass in Argentinien und Mexiko die staatlichen Polizeikräfte und andere Sicherheitsakteure kein Garant von Sicherheit sind, sondern oftmals einen Unsicherheitsfaktor darstellen. Dies gilt auch für El Salvador und Guatemala, die in Förderperiode 2 bzw. 3 analysiert wurden. Zudem illustriert das Material die komplexen Interaktionen lokaler, nationaler und internationaler Akteure im Bereich der Sicherheits-Governance, hierbei insbesondere die kontingenten, oftmals von lokalen politischen Auseinandersetzungen überformten, Resultate transnationaler Reformprozesse und internationaler Sicherheitsprogramme. Zudem geben die Interviews Auskunft über die Rolle externer Governance-Akteure und die Herausbildung und lokale Aneignung internationaler Sicherheitsexpertise (Förderperiode 2 und 3) . Das Material bietet zudem einen Einblick in die Effekte von Sicherheits-Governance-Transfers auf lokaler und nationaler Ebene (Förderperiode 2 und 3) sowie deren (begrenzte) Effektivität. Des Weiteren zeugt es die Auswirkungen des historischen Erbes solcher Transfers für gegenwärtige Interventionen (Förderperiode 3). Bei Interesse an den Fragebögen sowie den Interviewdaten wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Marianne Braig.
Ansprechperson: Prof. Dr. Marianne Braig, mbraig@zedat.fu-berlin.de