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Die brasilianische Afrikapolitik. Neues Engagement oder bewusster Pragmatismus?

Cover: Brasilien. Großmacht in Lateinamerika

Cover: Brasilien. Großmacht in Lateinamerika

Günther Maihold – 2007

Betrachtet man die durchaus nicht bescheidene Reisetätigkeit des nun in zweiter Amtsperiode seit 2002 amtierenden brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio "Lula" da Silva, so fällt die für das übliche Maß auffällige Intensität von Reisen nach Afrika auf. Ein Übersicht ergibt, dass der brasilianische Präsident in den vergangenen Jahren insgesamt 17 Staaten des afrikanischen Kontinents, einige davon sogar mehrfach, besucht hat: – November 2003: São Tomé e Príncipe, Angola, Mosambik, Namibia, Südafrika; – Dezember 2003: Ägypten, Libyen – Juli 2004: São Tomé e Príncipe, Gabun, Kapverden; – April 2005: Kamerun, Nigeria, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal; – Februar 2006: Algerien, Benin, Botsuana, Südafrika. Auch wenn diese Reisen für die brasilianische Außenpolitik in so einem Umfang ungewöhnlich sind und in einigen Fällen mit der Teilnahme an internationalen Konferenzen verbunden waren, so weisen sie doch eine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent aus, die für die brasilianische Außenpolitik neuartig ist. Nimmt man noch hinzu, dass insbesondere die erste Reise Lulas nach Afrika im November 2003 vom Präsidenten selbst unter das Thema der "historischen Schuld Brasiliens gegenüber Afrika" gestellt wurde, so wird unmittelbar die historische Dimension erkennbar, die mit der Versklavung von 4 Mio. Afrikanern in Brasilien verbunden ist.

Titel
Die brasilianische Afrikapolitik. Neues Engagement oder bewusster Pragmatismus?
Verlag
Hans-Seidel-Stiftung
Ort
München
Schlagwörter
Außenpolitik, Staat, Brasilien, Ökonomie, Teilprojekt C3
Datum
2007
Kennung
ISBN 978-3-88795-315-7
Quelle/n
Erschienen in
Rill, Bernd (eds.): Brasilien. Großmacht in Lateinamerika, 73-92.
Sprache
ger
Art
Text